Ausflug zur Mehlinger Heide

Thumbnail imageWer hätte gedacht, dass durch das Trampeln und Befahren von Soldaten auf einer abgeholzten Fläche im Umkreis Mehlingen (Fröhner Hof), ein wunderschönes Naturgebiet wird. Zuerst wurde die 400 ha große Fläche von deutschen Soldaten als Truppenübungsplatz benutzt, dann vom französischen Militär und zuletzt von den amerikanischen Streitkräften. 1992 wurde das Areal den Deutschen wieder übergeben und 2001 zum Naturschutzgebiet ausgewiesen. Durch dieses Trampeln und Befahren wurde die humusreiche Schicht des Bodens abgetragen und es entstand ein roter, humusarmer, sandiger Boden mit viel Licht und Sonne. Genau das richtige für die Heidepflanze oder auch im Volksmund Erika genannt.

 

Aber was macht ein Biologiekurs dort?

 

Thumbnail imageUm die Heide zu erhalten muss man sie mit teuren Vorgängen pflegen. Untersuchungen werden durchgeführt um festzustellen, in Folge welcher Maßnahmen, sich die Heidepflanze in der Konkurrenz am besten durchsetzt. Um dies zu beurteilen haben wir diese Flächen untersucht und mussten die Deckung von einem Quadratmeter einschätzen, was sehr schwierig war.

 

Je nach Ergebnis werden dann verschiedene Schritte eingeleitet, das könnten zum Beispiel Entbuschung (entfernen von Bäumen die das Licht und die Nährstoffe der Pflanzen wegnehmen), Plaggern (Entfernung von der Humusschicht, dies ist ganz wichtig für die Heide, da es ein nährstoffarmer Boden sein muss) und die Brandrodung sein.

 

Doch so ganz unvorbereitet wurden wir nicht ins kalte Wasser geschmissen, denn unsere Lehrerin Frau Frisch von unserem Biologiekurs, hatte uns auf den Tag vorbereitet. Somit konnten wir die Pflanzen, die auf der Heide wachsen, eindeutig bestimmen.

 

Als wir dann zur Heide fuhren, konnte unsere Lehrerin uns die Pflanzen im Biotop zeigen und hat mit uns eine Beispielfläche untersucht. Danach fingen wir an, die uns zugewiesenen Flächen in der Heide zu suchen, welche wir kennzeichnen sollten.

 

 

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Während wir suchten, machte Lukas eine erstaunliche Entdeckung: Er fand eine Gottesanbeterin. Dieses Insekt lebt eigentlich in etwas wärmeren Gefilden, da sie den kalten und strengen Winter hier nicht überleben. Dies war ein biologisches Anzeichen für die Klimaerwärmung.

 

 

Als wir dann die Flächen fanden und kennzeichneten, ging es endlich los mit dem Bearbeiten der Flächen. Es war gar nicht so einfach die verschiedenen Gräser Thumbnail imageund Pflanzen eindeutig zu bestimmen. Doch mit etwas Geduld und Hilfe haben wir es gemeistert. Besonders schwer war es das Rote und das Weiße Straußengras zu unterscheiden. Der größte Unterschied bestand nämlich nur in der Länge der Ligula (das Häutchen zwischen Stängel und Blatt). Wir hatten uns alle bemüht und waren schlussendlich erfolgreich. Trotz GPS haben wir leider nicht alle Flächen gefunden bzw. waren sie falsch markiert. Doch es haben sich einige Freiwillige gemeldet um die Fehler wieder zu richten.

 

Unsere Arbeit wurde von den schönen Klängen der Heidelärche begleitet. Dieser Vogel (wie auch der Zeigenmelker) kann nämlich nur in einer solchen Heide leben. Aber auch die Gemeine Wespe konnten wir uns betrachten. Erstaunlich war, dass man zusehen konnte wie sie im sandigen Boden verschwand, da sie dort ihr Nest hat.

 

Am zweiten Tag unseres Ausfluges war es leider sehr verregnet. Doch es war interessant zuzusehen wie schnell das Wasser in den Boden versickerte. Es bildeten sich kaum Pfützen und der Boden wurde sehr matschig.

 

Thumbnail imageDieser auswärtige Unterricht im Freien war sehr interessant und spannend. Man hatte hierbei nicht nur trockene Theorie, man konnte sein Wissen in der Praxis anwenden. Die Heide ist ein sehr schönes und erlebnisvolles Gebiet, das auf jeden Fall erhalten werden muss. Es ist ein Stück wertvoller Natur, die wir ganz in unserer Nähe finden können. Es gab uns allen ein tolles Gefühl, das wir etwas für diese schöne Kulturlandschaft machen konnten.