HHG-Fußballer holen den DFB-Schul-Cup 2011

Wie erstmals im letzten Jahr wurde diese Woche in der Sportschule Bad Blankenburg (Thüringen) das Bundesfinale des DFB-Schul-Cup für Schüler der Jahrgänge 1999-2001 ausgespielt.

Nachdem das HHG bei der letztjährigen Austragung einen hervorragenden zweiten Platz erreicht hatte, wagte man nicht daran zu denken, dass dieses Ergebnis eventuell noch zu toppen wäre. Zu deutlich war doch die Finalniederlage gegen den Vertreter Bayerns, das Theodolinden-Gymnasium aus München mit Spielern der Spitzenclubs FC Bayern und 1860 München ausgefallen. Da das HHG-Team bei der Endrunde auf Landesebene einen sehr starken Eindruck hinterlassen hatte, gab es doch die Hoffnung, die Gruppenphase dahingehend zu überstehen, dass man mit Platz eins oder zwei letztendlich bei den besten acht Bundesländern sein würde. Diesbezüglich wurde man bestärkt, nachdem die Auslosung ergab, dass man auf die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Hamburg und Bremen treffen würde.

Da laut Turniermodus vor den einzelnen Spielen jeweils ein Technikteil zu absolvieren war, aus dem man entweder ein 1:0, ein Unentschieden oder ein 0:1 mit in das nachfolgende Spiel nehmen würde, war es wichtig, bei dieser vorgeschalteten Einheit nicht in Rückstand zu geraten. Wie der Turnierverlauf zeigte war es mit Ausnahme einer Begegnung zumindest immer möglich, nicht in Rückstand zu geraten.

So ging es auch mit einem Unentschieden in das erste Match gegen den Vertreter Sachsen-Anhalts, das Gymnasium Martineum Halberstadt. Nach überlegenem Spiel gewannen die HHGler mit 2:0, wobei man noch nicht ahnen konnte, dass dies eines der knappsten Ergebnisse sein würde. Dass man mit einem richtig guten Gesamtergebnis würde rechnen können, war offensichtlich, als die Hansestädter aus Hamburg und Bremen in den Gruppenspielen mit 5:0 und 7:0 abgefertigt werden konnten.

Als Gruppensieger hatte man den Vorteil, im Viertelfinale auf einen Gruppenzweiten zu treffen und somit vorerst den ganz starken Mannschaften zu entgehen. Das Tableau ließ unsere Jungs auf Erfurt, den Vertreter Thüringens, treffen. Nach Überlegenheit im Technikteil und Treffern von Tilmann Jahn, Marco Scherer und Mike Scharwath stand nach dominantem Spiel ein 4:0-Sieg zu Buche und das Halbfinale war erreicht.

Mit dem guten Gefühl im Rücken, nach bisher starken Auftritten und dem Einzug unter die vier besten Schulmannschaften Deutschlands ein Topergebnis erreicht zu haben, sah man sich im Halbfinale mit dem Vertreter Nordrhein-Westfalens konfrontiert.

Obwohl das Team der Bergerfeld-Gesamtschule fast nur aus Schalke-Nachwuchsspielern bestand und bisher auch ganz souverän durch das Turnier marschiert war, hoffte man nach den bisherigen Ergebnissen doch vielleicht Paroli bieten zu können. Ein Dämpfer war nach dem Technikteil zu verkraften, der mit 0:1 verloren ging, so dass man davon ausgehen konnte, dass es jetzt sehr schwer werden würde. Was dann passierte, kam völlig unerwartet: mit dem ersten Angriff vom Anstoß aus konnten die Kaiserslauterer Jungs durch Jahn ausgleichen, was dazu führte, dass die Bergerfeld-Schüler in der Folge total verunsichert waren. Weitere zwei HHG-Treffer bei einem Gegentor schraubten das Halbzeitergebnis auf ein beruhigendes 3:2; vier Tore für unsere Gymnasiasten durch drei Mal Scharwath und einen Neunmeter von Philipp Koch bei immer weniger Gegenwehr der Gelsenkirchener schraubten das Endergebnis auf ein überragendes 7:2 – das Endspiel war erreicht.

Wie fast nicht anders zu erwarten hatten sich dafür auch die Münchener mit mehr als deutlichen Ergebnissen qualifiziert. Das Vorjahrsfinale konnte wiederholt werden, allerdings war an eine wirkliche Revanche kaum zu denken, zu technisch versiert schienen die Bayern.

Dies unterstrichen sie auch im Technikteil, wo sie das HHG beim Dribbling und Passspiel klar dominierten, dann aber durch ein hervorragendes Torschussresultat der Kaiserslauterer den Ausgleich hinnehmen mussten. Durch das 1:1 bei Spieleröffnung sah man auf unserer Seite eine Minichance, würde man in der Lagesein, ein frühes Tor der Münchener zu verhindern. Diese erspielten sich auch in der Anfangsphase einige gute Chancen, vermochten es aber nicht, den Ball in dem von Hendrik Bitzer sehr gut gehüteten Tor unterzubringen. Mitte der ersten Halbzeit wurde das Spiel etwas ausgeglichener und es ergaben sich auch Chancen für die HHG-Schüler. So war es nicht ganz verwunderlich, dass Kaiserslautern nach einem schnellen Konter durch Tilmann Jahn mit 1:0 in Führung gehen konnte. Was folgte, war ein Ansturm der Münchener, die sich dabei aber viel zu sehr in Einzelaktionen verstrickten, anstatt das Mannschaftsspiel zu forcieren. Dies spielte unseren Jungs in die Hand, obwohl sie sich pausenlosen Angriffen der jungen Bayern entgegen stemmen mussten. Dies heißt aber nicht, dass es nicht möglich gewesen wäre, über einzelne Konter den Vorsprung noch zu erhöhen. Mit aufopferungsvollem Einsatz und einer defensiv hervorragenden Mannschaftsleistung gelang es schließlich, den Sieg über die Zeit zu retten. So lagen sich beim Schlusspfiff der Fifa-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zwar absolut erschöpfte, aber dennoch überglückliche Gewinner aus Kaiserslautern in den Armen.

Das HHG, die Nummer eins im Schulfussball der D-Jugendlichen – das gab es noch nie.

Nüchtern gesehen ist das Ganze ein Beleg für die gute Arbeit an der Eliteschule des Fußballs Kaiserslautern, insbesondere auch in der Verbindung mit dem 1. FC Kaiserslautern, standen doch immerhin sieben FCK-Spieler im Team für Bad Blankenburg.

Ein besonderes Highlight für die Jungs und Mädchen der Finalmannschaften hatte der Deutsche Fußballbund parat, indem er diese zum „Festival der Schulen – Stars feiern die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft“ nach Frankfurt einlud, wo die Endspiele innerhalb eines vom Kinderkanal aufgezeichneten Showevents noch einmal auf freundschaftlicher Basis wiederholt wurden, wobei aber die Organisation vernünftiges Fußballspielen eher unmöglich machte.

Hinter die Kulissen einer solchen Fernsehaufzeichnung schauen zu können und sogar Teil davon zu sein, ein Megaerlebnis für alle Beteiligten, die da waren in alphabetischer Aufzählung: Eric Benkler, Hendrik Bitzer, Benjamin Brill, Marc Cronauer, Leon Hotopp, Tilmann Jahn, Lukas Klein, Luc Knieriemen, Philipp Koch, Mike Scharwath, Marco Scherer, Jakob Soles, Tim Steinmetz, David Wagner.

 

(H. Schwarz)

 

Im Anschluss eine kleine Fotonachlese zu dem Finale:

 

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