Radsport: WM-Bronze in der Tasche und Olympia im Visier

Profile: Bahnradfahrer Philip Hindes aus der Trainingsgruppe des Heinrich-Heine-Gymnasiums hat bei der U19-WM geglänz

 

Mit einer Bronzemedaille im Gepäck (Teamsprint) ist der Bahnradfahrer Philip Hindes am Montag von der U19-Weltmeisterschaft im italienischen Montichiari zurückgekehrt. In der Trainingsgruppe von Frank Ziegler am Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasium arbeitet der 18-Jährige für sein großes Fernziel: die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

Bis dahin sind es noch sechs Jahre. Doch Hindes dürfte die Zeit eher in Bruchteilen von Sekunden messen. Mit einer persönlichen Bestzeit von 17,9 Sekunden auf 250 Meter als Anfahrer beim Teamsprint ist der 18-Jährige bereits jetzt der drittbeste deutsche Fahrer, den Herrenbereich eingeschlossen. Um in die Weltspitze vorzustoßen und in die Fußstapfen von Assen wie Jan van Eijden und Jens Fiedler treten zu können, muss er sich in einen Bereich um 17,2 Sekunden vorarbeiten.

Die Karriere des Philip Hindes hat bisher einen ungewöhnlichen Verlauf genommen. Erst seit zwei Jahren sitzt der gebürtige Krefelder im Leistungsbereich des Bahnradsports im Sattel. „Eigentlich komme ich vom Rudern", berichtet er. Doch mit seinen 1,74 Metern Körpergröße sei er trotz herausragender Zeiten zu klein gewesen, um in die stark besetzten Boote zu kommen. Da er als Ausgleich zum Rudern immer schon auf dem Rad gesessen habe, sei der Weg für ihn in den Bahnradsport nicht weit gewesen, erzählt der Modellathlet. Er bewarb sich an einem Sportgymnasium in Schwerin und in Kaiserslautern am HHG. „Wir haben ihn angeschaut und gesehen, dass er super in unsere Trainingsgruppe passt", erinnert sich sein Trainer Frank Ziegler und bewies damit einmal mehr sein Gespür für Talente.

Wie viel Talent er mitbringt, hat Philip Hindes bei seiner ersten Teilnahme an einer deutschen Meisterschaft vor zwei Jahren bewiesen. „Dort ist er gegen mich gefahren und hat mich gleich geschlagen", berichtet Ben König anerkennend. Er war gemeinsam mit Hindes bei der Junioren-WM in Italien und ist dort im Rennen über 1000 Meter gestartet, nachdem er sich mit dem deutschen Meistertitel über diese Distanz qualifiziert hatte. Doch auf der nagelneuen Bahn am Gardasee lief es für König aufgrund einer Rückenverletzung nicht so gut. Frank Ziegler macht sich allerdings keine Sorgen um seinen Schützling. „Es war seine erste WM. Er ist jetzt 17 Jahre alt und kann nächstes Jahr noch mal voll angreifen." (orh)

 

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Zeitungsartikel aus der Rheinpfalz vom 18.08.2010

Mit freundlicher Genehmigung von Moritz Kircher sowie view - die agentur