Weltes Olympia-Traum und andere Ziele
Hintergrund: Die Mitglieder der Bahnrad-Trainingsgruppe des Heinrich-Heine-Gymnasiums haben viel vor - Ab 7. Juli bei DM
Von Moritz Kircher
Einmal mehr ziehen die Bahnradfahrer des Heinrich-Heine-Gymnasiums Kaiserslautern aus, um mit Medaillen von nationalen und internationalen Meisterschaften zurückzukehren. Ganz hoch hinaus will Miriam Welte: Ihr großes Ziel sind die Olympischen Spiele 2012 in London. Dafür muss sie nun fleißig Qualifikationspunkte sammeln.
Die Vorzeigesprinterin aus der Trainingsgruppe von HHG-Coach Frank Ziegler tritt bei der deutschen Meisterschaft vom 7. bis 11. Juli in Cottbus an, um zum fünften Mal in Folge den Titel über die 500 Meter zu holen. Danach geht die Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation los, dazu gehört auch die Weltmeisterschaft 2011 im holländischen Appeldoorn. Zuvor wird es noch Rennen in Melbourne und in Kapstadt geben. „Die Chancen für Olympia 2012 stehen ganz gut", sagt Welte, die sich im Teamsprint mit Partnerin Kristina Vogel aus Erfurt Möglichkeiten ausrechnet. „Olympia ist ein realistisches Ziel", bestätigt ihr Trainer.
Derzeit macht Miriam Welte eine Ausbildung an der Polizeischule in Wiesbaden. Dort bekommt sie die Möglichkeit, Ausbildung und Sport aufeinander abzustimmen. „Die Schule versucht mir alle Freiheiten zu geben", sagt sie. Dennoch sei es manchmal etwas stressig. Schließlich ist es kein Pappenstiel, bis nachmittags um vier die Schulbank zu drücken und danach das harte Trainingsprogramm zu absolvieren.
Den Kraftakt mit Berufsausbildung und Training haben die anderen Mitglieder der Trainingsgruppe von Frank Ziegler erst vor sich. Denn sie fahren noch im Jugend- oder Juniorenbereich. So zum Beispiel Philip Hindes und Ben König, die sich für die Junioren-Weltmeisterschaft qualifiziert haben, die vom 11. bis 15. August im italienischen Montechiari ausgetragen wird. Auf der neuen Bahn bei Mailand geht Hindes im Keirin, Sprint und Teamsprint auf Medaillenjagd. König startet über die 1000 Meter und vielleicht im Teamsprint. „Gerade für Ben ist es ein sehr großer Erfolg, weil er erst aus dem U17-Bereich gekommen ist", freut sich Frank Ziegler für seinen Schützling, der ohne Druck starten soll.
Auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft vom 7. bis 11. Juli in Cottbus finden noch Vorbereitungsrennen in Rostock und Cottbus statt. Dazu zählte auch die rheinland-pfälzische Landesmeisterschaft, die vor einigen Tagen auf der Freiluftbahn in Dudenhofen stattfand. „Wir haben eine gute Truppe beisammen und wollen ein paar Medaillen machen", gibt sich Ziegler für die nationalen Titelkämpfe optimistisch. Zum Team des Erfolgstrainers zählt auch Florian Wagner, der mit Ben König und Philip Hindes auf Goldkurs im Teamsprint gehen will. „Den Titel haben wir uns vorgenommen", verrät Ziegler. Die Konkurrenz kommt aus den großen Bahnradzentren in Chemnitz, Cottbus und Berlin.
Erstmals Luft bei einer deutschen Meisterschaft der Junioren werden Johannes Jaspers und Katja Welker schnuppern, die aus dem Schülerbereich gekommen sind.
Welche Chancen sich die Lauterer Nachwuchs-Trainingsgruppe bei der WM in Italien ausrechnen darf, kann Frank Ziegler nur schwer einschätzen. „Es ist immer das erste Mal, dass die Weltbesten in diesem Alter zusammenkommen", erklärt er. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Jungs und Mädchen vom HHG nicht vor der internationalen Konkurrenz verstecken müssen. Das Leistungsvermögen ist groß. Und das obwohl die Trainingsbedingungen für die Bahnradsportler immer noch schwierig sind. In ihrem Mannschaftsbus legen die Nachwuchsathleten mehr Kilometer zurück als auf dem Rad, weil es in der Nähe weiterhin keine Trainingsmöglichkeiten in einer Halle gibt. Man muss weit fahren, nach Frankfurt/Oder oder Cottbus. Beim Training auf der Bahn in Dudenhofen sind die Sportler abhängig vom Wetter.
Den Traum von einer eigenen Bahnradhalle in Kaiserslautern gibt man am HHG nicht auf. Es soll Gespräche geben zwischen den Verantwortlichen der Stadt und dem Bund Deutscher Radfahrer mit seinem Präsidenten Rudolf Scharping, weiß Ziegler. Auf Dauer, sagt Ziegler, werde es schwer fallen, ohne Bahn Spitzenergebnisse wie bisher zu liefern.
Zeitungsartikel aus der Rheinpfalz vom 01.07.2010
Mit freundlicher Genehmigung von Moritz Kircher sowie view - die agentur





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