Pfälzische Mathe-Asse fahren nach Berlin

Thumbnail imageKAISERSLAUTERN: Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums für Bundesentscheid qualifiziert - Rechenkünste am 1. April gefragt

Sechs aus 24.000 - das ist ein Ding. Sechs mathematisch begabte Schüler des Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) haben die Fahrkarte nach Berlin zum Bundesentscheid des europäischen Pangea-Wettbewerbs gelöst - oder besser: errechnet. In Regionalentscheiden und Zwischenrunden wussten sie sich durchzusetzen. Trotz Zeitdruck und kniffligen Aufgaben. Der Wettbewerb in der Bundeshauptstadt steigt Anfang April.

Alles kein Problem für Sander Wenzel. Er spielt mit Aufgaben wie dieser: "Vermehrt ein Schäfer seine Herde um 23 Schafe, hätte er doppelt so viele Tiere zu betreuen, als wenn er 27 Schafe zum Schlachter bringen würde. Wie viele Schafe sind in der Herde?' Der Junge ist Neun, besucht die fünfte Klasse und sieht dem Bundesentscheid ganz locker entgegen. Dort muss er vier Aufgaben besser und schneller lösen als seine neun Konkurrenten.

Sanders elfjähriger Bruder Joris, Klassenstufe sieben, jongliert genauso mit den Zahlen und fährt ebenfalls nach Berlin. Vielleicht liegt das mit Mathe ja auch an der guten Westpfälzer Luft. In dieser Jahrgangsstufe konnte sich mit Josua Müller (13) gleich ein weiterer HHGler für Berlin qualifizieren. Er wird versuchen, die Hauptstadt bei einer Mathe-Show in Grund und Boden zu rechnen und den letzten Finalplatz zu ergattern. Genau wie das einzige Mädchen in der HHG-Mathe-Crew. Tordis Daum (15) geht für ihre zehnte Klassenstufe ebenfalls in der Show den Zahlen an die Wurzel.

Überhaupt ist der Kaiserslauterer Schule gerade in der zehnten Jahrgangsstufe der ganz große Wurf gelungen. Unter den zehn Finalisten sind mit Liam Rogel (14) und Max Sauerbrey (14) jetzt schon zwei aus dem HHG. Behauptet sich Tordis in der Show, stehen drei Lauterer ganz oben. Das ist ein Wort. Und deutlich einfacher zu verstehen als eine Aufgabe. Die etwa lautet: Wie groß kann die Summe der ganzen Zahlen x+y nicht sein, wenn (1 durch x) hoch y gleich 64 ist?"

Susanne Scheffler-Hausbrandt, Mathematiklehrerin am HHG, ist nicht ganz unschuldig an dem Boom der Rechenkünstler. Wo es geht, schubst und motiviert sie ihre Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben. "Das ist gut so', zeigt sich Max im Nachhinein dankbar und gibt zu, dass ihn der Ehrgeiz erst packt, wenn er im Wettbewerb steht. Das sei dann klasse. "Jo', kommt die lapidare Bestätigung aller. Im Klartext, der Spaß an Mathematik lässt sich leichter vermitteln, wenn der Blick auch mal aus dem Klassenzimmer rausgeht. Viel zusätzliche Arbeit für Scheffler-Hausbrandt und ihre Kollegin Simone Schuhmacher. Aber sie lohnt, sagen beide. Und es lohnt für die Schule. 1000 Euro Preisgeld sind durch den Erfolg der sechs Schüler bereits ans Heine-Gymnasium geflossen.

Was macht denn nun einen wirklich guten Mathematiker aus? "Er hat Vorwissen und die Fähigkeit, logisch denken zu können", sagt der 14-jährige Max und erklärt auch, warum er diese Ansicht vertritt. "Wissen kann man recherchieren, Logik nicht.' Am 1. April greifen die sechs Schüler aus Kaiserslautern in Berlin mathematisch an.

Zeitungsartikel aus der Rheinpfalz vom 01.05.2012
Mit freundlicher Genehmigung von Frau Doris Theato und view - die agentur.